Die Konzeption der Offenen Ganztagsschule Roßtal (OGR)

1  Ziele der Offenen Ganztagsschule Roßtal

1.1  Verbesserung der Chancengleichheit durch Bildungsanregungen

Die OGR bietet allen ihren Schülern und Schülerinnen durch ein vielfältiges Angebot neue Erfahrungsmöglichkeiten und ermöglicht so soziales Lernen.

Durch die Betreuung in den Bereichen der schulischen Förderung sowie der Freizeitgestaltung erhalten benachteiligte und begabte Schüler und Schülerinnen Anregungen, ihre kognitiven Fähigkeiten und andere persönliche Qualifikationen weiter zu entwickeln.

 

1.2  Förderung der schulischen Leistungsentwicklung

Die OGR unterstützt alle ihre Schüler und Schülerinnen dabei, ihre Lernleistungen zu verbessern und Lernprozesse zu organisieren. Das tägliche Angebot der Hausaufgabenbetreuung unterstützt die Kinder und Jugendlichen bei der zeitlichen Planung der Hausaufgaben und gewährleistet geschulte Anleitung und Hilfe bei der Erstellung der Hausaufgaben. Ein jahrgangsbezogenes Angebot von Intensivierungsstunden („Förderstunden“) in ausgewählten Fächern hilft den Schülern und Schülerinnen dabei, Lerndefizite auszugleichen.

 

1.3  Bereitstellung einer gesicherten Betreuung

Die OGR unterstützt Eltern, im Besonderen erwerbstätige und allein erziehende Mütter und Väter, bei der Bewältigung ihrer Fürsorge- und Erziehungsaufgaben.

Das Betreuungsangebot reicht montags bis donnerstags von 12:00 Uhr bis 17:00 Uhr und am Freitag von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr.

Die Betreuung umfasst jeweils ebenfalls ein Mittagessen.

In den Ferien können die Kinder und Jugendlichen an vorher festgelegten Wochen tagsüber von 8:00 Uhr bis 17:00 Uhr betreut werden.

 

1.4  Förderung einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung

Die OGR bietet neben der bloßen Beaufsichtigung und der kognitiven Unterstützung ein vielfältiges Angebot aus den Bereichen Sport, Kultur, Musik und Gesellschaft, welches das Interesse der Schüler und Schülerinnen wecken und einen Ausgleich zum klassischen „Schullernen“ darstellen soll.

 

2  Die Organisationsform »Offene Ganztagsschule«

In Roßtal besteht eine offene Form der Ganztagsschule. Die Teilnahme an dem Bildungs- und Betreuungsangebot am Nachmittag ist freiwillig und vom Elternwillen abhängig.

Träger hierfür ist die Evang. Kirche Roßtal.

Die Eltern können aus verschiedenen Stundenmodellen die Betreuungszeiten für ihre Kinder wählen.

So besteht für die Kinder und Jugendlichen weiterhin die Möglichkeit – je nach familiärer Situation – freie Nachmittage, Anregungen durch das Elternhaus oder außerschulische Angebote durch beispielsweise Vereine oder Kirche wahrzunehmen.

 

3  Die wesentlichen Elemente der Offenen Ganztagsschule in Roßtal

Die vier wesentlichen Elemente der Offenen Ganztagsschule – die Mittagsbetreuung, die Hausaufgabenbetreuung, die Intensivierungsstunden und die offenen Angebote – dienen der Förderung der schulischen Leistungsentwicklung und einer sinnvollen Freizeitgestaltung und stellen eine umfassende Betreuung dar.

 

3.1  Hausaufgabenbetreuung

Das Ziel der Hausaufgabenbetreuung ist das selbständige Erledigen der Hausaufgaben und die Vertiefung von Lerninhalten aus dem Unterricht. Während der Hausaufgabenzeit werden die Schüler und Schülerinnen von einer Fachkraft beaufsichtigt und – bei Bedarf – unterstützt. Die Unterstützung beschränkt sich im Idealfall auf moralische und strategische Hilfe, die Aufgaben selbst sollen eigenständig gelöst werden.

Die Hausaufgabenzeit beginnt nach dem Mittagessen und soll gewährleisten, dass der weitere Nachmittag bzw. Abend „hausaufgabenfrei“ verlebt werden kann.

 

3.2  Intensivierungsstunden

Die Intensivierungsstunden sollen den Schülern und Schülerinnen dabei helfen, Leistungsschwächen auszugleichen und Wissenslücken aufzufüllen. Sie sollten keinen „Nachhilfecharakter“ haben, sondern vielmehr die Möglichkeit bieten, bekannte – nicht verstandene – Lerninhalte auf neue, andere Art und Weise kennen und verstehen zu lernen.

Die „Lehrer“ der Intensivierungsstunden sind Honorarkräfte, die sich meist selbst in der Ausbildung zu Pädagogen (Lehramt) befinden oder eine solche Ausbildung bereits abgeschlossen haben. Diese bemühen sich darum, die Inhalte so aufzubereiten, dass sie besser verstanden werden können.

In den Intensivierungsstunden sollte die Teilnehmerzahl von 10 nicht überschritten werden. So wird ein individuellerer „Unterricht“ gewährleistet.

Welcher Schüler oder welche Schülerin welchen Förderbedarf hat entscheiden die Fachkräfte der OGR. Sie beobachten Lern- und Arbeitsverhalten der Schüler und Schülerinnen während der Hausaufgabenzeit und halten Kontakt zu den jeweiligen Fachlehrern der Kinder und Jugendlichen. Sie teilen die Schüler und Schülerinnen daraufhin in bestimmte Intensivierungsstunden ein.

Durch regelmäßigen Austausch zwischen den „Förderlehrern“ und den Fachkräften der OGR kann die Entwicklung jedes Schülers und jeder Schülerin verfolgt werden.

Ebenfalls sollen die „Förderlehrer“ –  wenn nötig – Kontakt zu den Fachlehrern der Kinder und Jugendlichen halten und sich bei ihnen über deren momentanen Entwicklungsstand informieren. Im Rahmen der Intensivierungsstunden findet auch bei Bedarf eine Vorbereitung auf die „Quali“-Prüfungen statt.

 

3.3  Offene Angebote

Offene Angebote umfassen Aktivitäten, aus den Bereichen Sport, Kunst und Gesellschaft. Ziele dieser Angebote sind, den Schülern und Schülerinnen der OGR die Möglichkeit zu geben, Bereiche und Fertigkeiten kennen zu lernen und zu erproben, mit denen sie bisher keine Erfahrungen gemacht haben. Dies ist – aus Sicht der OGR – ein wichtiger Schritt innerhalb der Persönlichkeitsbildung eines jeden Menschen.

Das Angebot reicht von Tanz, Klettern, Kochen, künstlerischer Gestaltung über Musikangebote, Betriebsbesichtigungen, Museumsbesuche oder Ähnlichem. Das Angebot ist jeweils abhängig von den personellen und strukturellen Möglichkeiten der OGR und wird jeweils auf die Kinder und Jugendlichen und deren Interessen abgestimmt.

 

3.4  Mittagsbetreuung

Die Kinder und Jugendlichen sollen sich in der Ganztagsschule wohl fühlen und sie als verlässliche Institution erleben.

 

3.4.1  Kontinuität in der Betreuung

Die Schüler und Schülerinnen werden in der Regel (Ausnahmen sind Urlaub oder Krankheit) von beiden Fachkräften der Ganztagsschule – Christoph Beßlich (Dipl. Soz.-Päd.) und Laura Wissmüller (Kinderpflegerin) – betreut. So soll eine verlässliche und dauerhafte Bindung der Kinder und Jugendlichen zu den Betreuungspersonen ermöglicht werden.

 

3.4.2  Mittagessen

Die Schüler und Schülerinnen der OGR haben in den Räumen der Mittelschule Roßtal täglich die Möglichkeit, ein warmes Mittagessen einzunehmen. Die OGR achtet darauf, dass dieses abwechslungsreich und ausreichend ist.

Zum Mittagessen gehört das Tischdecken und Austeilen genauso dazu wie das anschließende Ab- und Aufräumen. Das gemeinsame Essen soll bewusster erlebt werden und sich so von der reinen Nahrungsaufnahme unterscheiden.

Tischmanieren sind selbstverständlich.

Tee und Wasser stehen jederzeit und in ausreichender Menge zur Verfügung.

 

4  Zusammenarbeit mit den Eltern

In regelmäßigen Abständen (ein Mal pro Halbjahr) finden Elternabende statt, bei denen die Eltern die Möglichkeit haben, sich mit den Fachkräften der OGR über das Verhalten und die Fortschritte ihrer Kinder auszutauschen. Bei Bedarf und auf Wunsch sollen aktuelle Themen behandelt werden, die von allgemeinem Interesse sind.

In dringenden Fällen haben Eltern die Möglichkeit, auch einen individuellen Termin mit den Fachkräften zu arrangieren. Dieser sollte zeitnah realisiert werden.

Ein „Schwarzes Brett“ vor den Räumen der OGR informiert die Eltern über Aktuelles und Termine.

Da die Eltern wichtige Entscheidungsträger für oder gegen die Ganztagsschule sind, ist die OGR auf konstruktive Kritik ihrerseits angewiesen, um auch weiterhin ein bedarfsgerechtes Angebot anbieten zu können und sich weiterentwickeln zu können. Sollte berechtigter Grund zur Kritik bestehen erbittet sich die OGR, darüber in Kenntnis gesetzt zu werden.

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