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Seit dem Schuljahr 2014/15 arbeitet die Grundschule Roßtal nach dem didaktischen Konzept der Flexiblen Grundschule.

Um das Bildungspotenzial jedes Kindes optimal nutzen zu können, greift das Kollegium der Grundschule Roßtal die sieben Kernelemente der Flexiblen Grundschule auf und setzt diese sukzessive um.

 

 

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Alle unsere Schüler der Jahrgangsstufen 1 und 2 werden in bislang 6 Jahrgangsmischungen 1/2 unterrichtet. Für die Kinder ist dies nichts Unbekanntes, kommen sie ja aus „Jahrgangsmischungen“ der Kindertagesstätten. In der Kooperationsarbeit mit den Erzieherinnen liegt ein wichtiger Garant für das Gelingen der schulischen Arbeit an der Schnittstelle vom Kindergarten zur Grundschule. Das Besondere in der jahrgangsgemischten Eingangsstufe besteht in der Möglichkeit ein, zwei oder drei Jahre zu verweilen. Die Mehrzahl unserer Schüler durchläuft die Schuleingangsphase in 2 Jahren. In einigen Fällen wurde die Chance des Überspringens erfolgreich genutzt. Die Möglichkeit ein drittes Jahr in der Eingangsstufe zu verweilen, ohne dass ein Wechsel des Klassenverbandes erforderlich wird und ohne dass dieses zusätzliche Jahr negativ auf die Pflichtschulzeit angerechnet wird als Wiederholung, nutzen in jedem Schuljahr mehrere Eltern. Fortgeführt wird das bewährte Konzept der jahrgangsgemischten Klassen in den Jahrgangsstufen 3 und 4, seit diesem Schuljahr nun mit drei Klassen.

Um in der flexiblen Eingangsstufe und flexiblen Grundschule passgenau und individuell arbeiten zu können seien hier einige wichtige Bereiche genannt:

 

  • Die Lernausgangslage der Schulanfänger wird computerunterstützt durch FIPS (Fähigkeitsindikatoren Primarschule) ermittelt und bei den Schülern der dritten und vierten Jahrgangsstufe durch die Online-Diagnose Grundschule (www.grundschuldiagnose.de ).

 

  • Individualisierende Lernangebote auf der Basis eines gemeinsamen Rahmenthemas und gemeinsamer Lernaufgaben kommen zum Einsatz. Darüber hinaus werden be¬währte und neue Unterrichtsmethoden kooperativen Lernens genutzt, die die Heterogenität in den Klassenverbänden aufgreifen und als Chance begreifen.
  • Leistungserhebung in der Jahrgangsmischung sieht Schülerprodukte als Lerndokumentation. Wir arbeiten beispielsweise mit Lerntagebuch, Lernplakaten, Proben mit Basisteilen und besonderen Aufgaben für Kinder, die in Klasse 3 vorrücken wollen und Selbsteinschätzungsbögen. Zum Halbjahr führen wir mit Erst, Zweit- und Drittklässler im Beisein ihrer Erziehungsberechtigten Lernentwicklungsgespräche durch. Diese Rückmeldung zur Halbzeit eines Schuljahres wird von Eltern und Kindern in großer Mehrheit positiv aufgenommen, da das Kind mit seinem Lernprozess im Mittelpunkt steht.

 

Die daraus resultierenden Veränderungen im Unterricht, die verstärkte Berücksichtigung des individuellen Lernfort¬schrittes und die Möglichkeit einer flexiblen Ver¬weildauer stellten für unser Kollegenteam mannigfaltige Herausforderungen dar. Der Prozess der Umstellung und Weiterarbeit befindet sich nun im dritten Jahr. Wie beispielhaft an den Bögen der Lernentwicklungsgespräche sichtbar, brauchten wir Lehrkräfte Erfahrung, Rückmeldung und viel Zeit und Energie, um nun in diesem Schuljahr einen möglichst passgenauen Bogen an die Kinder auszugeben, den sie ohne Hilfe von daheim eigenverantwortlich in der Schule ausfüllen konnten. Zuletzt sei ein intensives Miteinander von Schule und Elternhaus hinsichtlich Beratung, Zielfindung, Überprüfung gesteckter Ziele, u.v.m. als unabdingbar für die erfolgreiche Umsetzung des Konzepts der Flexiblen Grundschule genannt.

 

Christine Kratzer

 

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