Das landwirtschaftliche Umfeld
Eine dauerhaft bewohnte Burganlage von der Größe der urbs horsadal bedarf eines landwirtschaftlich gut erschlossenen Umlandes. Nur so konnte ihre Versorgung gesichert werden.
Nachdem im Umfeld der urbs horsadal noch keine Ausgrabungen stattfanden, fehlen Belege zeitgleicher landwirtschaftlich genutzter Gehöfte.
Rückschlüsse auf die Ernährung der Bevölkerung erlauben hingegen Untersuchungen an pflanzlichen Resten und Knochenfunden. Sie kamen bei den archäologischen Ausgrabungen zu Tage.
Demnach bildete Roggen das Hauptgetreide der Burgbewohner. Dem Roggen als Wintergetreide standen Hafer und Gerste als Sommergetreidearten gegenüber. Sie wurden aber weniger stark genutzt. Hülsenfrüchte und Ölsaaten wie Linse und Schlafmohn ergänzten den horsadaler Speisezettel. Hagebutten, Schlehen, Haselnüsse und Himbeeren konnten im Gegensatz zum kultivierten Obstanbau ebenfalls nachgewiesen werden.
Pfauen in horsadal
Im frühen Mittelalter gehörten Pfauen zum Erscheinungsbild der urbs horsadal. Ihre Existenz ist durch mehrere Knochenfunde belegt. Dieses ursprünglich aus Indien stammende Tier erfreute sich bereits in römischer Zeit als Ziervogel großer Beliebtheit.
Nach schriftlicher Überlieferung hielt man Pfauen auch auf den Gutshöfen Karls des Großen als Ziervögel. Nicht zuletzt wegen ihres prächtigen Gefieders galten Pfauen als Statussymbol. Ihr Auftreten in horsadal kann wiederum als Beleg für eine ortsansässige Oberschicht gewertet werden.
Pfauendarstellung im Evangelistar Karls des Großen. Es entstand zwischen 781 und 783.
Die örtliche Fleischversorgung
Fleisch ist ein Stück Lebenskraft. Das galt auch für die Einwohner horsadals. Sie deckten ihren Fleischbedarf in erster Linie mit Schweinen. Untersuchungen der Schweineknochen erbrachten Hinweise auf gute Haltungsbedingungen der Tiere. Sie wurden demzufolge außerhalb der Burg, in den umliegenden Höfen und Wäldern gehalten.
Der zweitgrößte Fleischlieferant waren Rinder, gefolgt von Schaf und Ziege. Hühner, Gänse, Hausenten und Haustauben erfreuten ebenfalls die Gaumen der horsadaler. Selbst Pferde- und Hundefleisch wurden nicht verschmäht.
Unter den in Gewässern lebenden Tieren fanden sich Döbel, Hecht, Lachs und selbst Muscheln auf dem örtlichen Speisezettel.
Frühmittelalterliche Gartenkultur
In der urbs horsadal wurde sicher auch Gartenbau betrieben. Einen Einblick in das damalige Wissen über Pflanzen, deren Symbolik und die Gartenkultur ermöglicht der Klostergarten. Er wurde nach Originalvorlagen aus dem 9. Jahrhundert nach Christus angelegt.
Konzept, Text, graphische Gestaltung: Th. Liebert M.A.