Sturzgefährdung älterer Menschen

Frau Maria S., allein lebend, sich bisher noch selbst versorgend, am Samstag nach einem Sturz im häuslichen Umfeld ins Krankenhaus eingewiesen mit einer Oberschenkelhalsfraktur ...

 

Frau Maria S. wird nach Rücksprache mit dem Sozialdienst am Mittwoch ins Heim entlassen.

 

So ähnlich könnten die Einträge im Pflegebericht des Krankenhauses stehen. Stürze sind eine der häufigsten Ursachen für die Pflegebedürftigkeit älterer Menschen.

Der traurige Hintergrund ist die oft mangelhafte Vorbeugung.

 

Sturzursachen kann man in persönlichen Ursachen und äußere Einflüsse unterteilen.

 

Persönliche Ursachen können sein: Durchblutungsstörungen im Gehirn, Benommenheit durch manche Arzneimittel, besonders Schlaf- und Beruhigungsmittel aber auch blutdrucksenkende Medikamente, Blutzuckerabfall, Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen und Verwirrtheitszustände.

 

Äußere Faktoren sind Stolperfallen wie z. B. lose Teppiche oder Telefonkabel, zu lange Kleidung, schlecht sitzende Schuhe oder Pantoffeln, herumliegende Gegenstände auf dem Boden, ungenügende Beleuchtung.

 

Mit einigen einfachen Maßnahmen können Sie zu Hause diese Gefahren reduzieren.

 

Hier einige Beispiele:

 

  • Entfernen von lose herumliegenden Teppichen oder Läufern,
  • für hellere, blendfreie Beleuchtung sorgen (Glühbirne!),
  • auf festes, geschlossenes Schuhwerk achten, keine Pantoffeln!
  • Anbringen von Haltegriffen erwägen, bei langen Strecken ohne Haltemöglichkeit,
  • Umbaumaßnahmen, wie z. B. Entfernen von Türschwellen,
  • die an Krankenbetten oder Rollstühlen befindlichen Bremsen immer feststellen,
  • schnurloses, tragbares Telefon oder Notruf in Reichweite, ebenso Lichtschalter,
  • in Duschen oder Badewannen rutschfeste Matten einlegen,
  • bei Medikamenten auf die Tageszeit achten und die Nebenwirkungen, wie z. B. Schwindel mit dem Arzt besprechen. Regelmäßige Bewegungsübungen zum Training von Schritt- und Standfestigkeit,
  • eventuell spezielle "Hüftprotektoren" unter der Kleidung tragen, die bei einem Sturz das Risiko eines Oberschenkelbruches vermindern.

 

Besonders ältere Menschen, die bereits einmal gestürzt sind, entwickeln eine große Angst vor neuerlichen Stürzen. Diese Angst hemmt die Bewegungsmöglichkeiten und führt häufig zu erneuten Stürzen. Durch die oben angeführten Maßnahmen und gezielte Gymnastik kann man diesen Teufelskreis durchbrechen und wieder für Sicherheit sorgen.

 

Wir wünschen unseren Lesern möglichst langes, sturzfreies Leben in den eigenen vier Wänden und stehen Ihnen bei Fragen oder gezielter Beratung gerne zur Verfügung.

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