Markt Roßtal macht sich auf den Weg: Nachhaltiges, ökofaires Palmöl in Seifen & Co.

Modellkommune beim Projekt "Palmöl, aber richtig!" der Deutschen Umwelthilfe

Der Markt Roßtal ist seit Anfang 2022 Pilotkommune für nachhaltiges Palmöl und hat dazu die Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe aufgenommen. Damit reiht sich Markt Roßtal als vierter Akteur in die Liste der aktiven Kommunen und Behörden ein, die sich über Kriterien für nachhaltiges Palmöl in Beschaffungsaufträgen für einen menschenrechtskonformen, entwaldungsfreien Palmölanbau einsetzen. Im nachhaltig zertifizierten Anbau, sind neue Rodungen von wertvollen, artenreichen Regenwäldern verboten und grundlegende Menschen- und Arbeitsrechte müssen eingehalten werden.

 

Bisher erfüllen die EU Ecolabel-zertifizierten Reinigungsprodukte, welche der Markt Roßtal beschafft, bereits Anforderungen zum Einsatz von Palmöl ausschließlich aus zertifiziertem, entwaldungsfreien Anbau z. B. nach dem Minimalstandard „Runder Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ (engl. RSPO).

Der Markt Roßtal will sich künftig bei der nachhaltigen Beschaffung von Reinigungsmitteln darüber hinaus für die Einführung strengerer Kriterien zum ökofairen Ölpalmenanbau engagieren. Hersteller, die Zertifizierungen, wie das „fair for life“-Siegel oder diverse Bio-Siegel beim Einkauf ihrer Rohstoffe einbeziehen, könnten künftig also in der Vergabe profitieren. Die Deutsche Umwelthilfe begleitet die Pilotkommunen, darunter neben dem Markt Roßtal auch die Stadt Hannover und der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, mit Beratungsangeboten und einer Befragung der zahlreichen Hersteller, die Seifen und Reinigungsprodukte anbieten und verschiedenen Pflanzenöle einsetzen.

 

Strategisch ist es vorgesehen, auch Produkte mit Pflanzenölen aus regionaler Erzeugung als Teil eines nachhaltigen, smarten Rohstoffmix weiterhin zu nutzen. Ein kompletter Verzicht auf Palmöl ist jedoch aktuell nicht vorgesehen, da auch europäische Öle individuelle Umwelt- und Menschenrechtsrisiken aufweisen. Zudem ist es wichtig, durch eine gezielte Nachfrage nach nachhaltige zertifiziertem Palmöl zu verantwortungsvolleren Anbaupraktiken auf bestehenden Plantagen beizutragen. Für den Einsatz von Palmöl gilt daher: nur von zertifizierten, überwachten Lieferanten ohne neue Waldrodungen und aus möglichst fairem, ökologischen Anbau. Dabei sollte ein Bio-zertifiziertes Produkt in Kombination mit einem Fairhandels-Siegel gegenüber rein RSPO-zertifiziertem Palmöl vorgezogen werden, um so verstärkt zur Zahlung existenzsichernder Löhnen und dem Verbot toxischer Pestizide beizutragen. Im Rahmen des Projektes wird der Markt Roßtal seine Beschaffungskriterien für nachhaltige Reinigungsprodukte und Palmöl prüfen und die Beschaffungsunterlagen wo möglich anpassen bzw. ergänzen. Dazu wird der Austausch mit den anderen Pilotkommunen und den Herstellern gemeinsam mit der DUH weiterverfolgt.

 

Weitere Informationen:

Link zum Projekt "Palmöl, aber richtig!" der Deutschen Umwelthilfe

Steckbrief des Marktes Roßtal im Projekt "Palmöl, aber richtig!"

Präsentation "Nachhaltiges Palmöl in der öffentlichen Beschaffung"

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